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Eine kleine tolle Geschichte aus unserer Kitten-Aufzuchts-Abteilung

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Mehr als einmal Glück gehabt!

 

Am 12.6.2018 zog ein neues Katzenkind in unserem Laudenbacher Katzenkindergarten ein – die kleine Rissna. Das junge Katzenmädchen konnte Dank des beherzten Eingreifens mehrerer Tierfreunde auf dem  Birkenauer Aldi-Parkplatz gesichert werden, und wurde dann an die TSI Odenwald übergeben. Beim anschließenden Tierarztbesuch war direkt aufgefallen, dass das kleine Tigermädchen ein ganz besonderes Gangbild aufwies: dabei setzte sie am rechten Hinterlauf den kompletten Mittelfußknochen auf (wir vermuten, dass das auch der Grund dafür war, weshalb die Kleine ausgesetzt wurde). Zwecks Abklärung dieses Umstands waren wir dann direkt 2 Tage später bei einem Fachtierarzt. Wir dachten zuerst an einen Defekt der Sehne, was aber rasch ausgeschlossen werden konnte. Die aufgenommenen Röntgenbilder zeigten, dass das Knochengewebe des Mittelfußknochen auf der Seite zum Pfötchen hin nicht homogen ausgebildet war, wodurch es zu einer Instabilität kam, die das Kätzchen dadurch ausglich, dass es eben diesen Knochen beim Laufen komplett aufsetzt, und so die Auflagefläche vergrößerte, was zu einem besseren Stand führte. Natürlich stellten wir die Frage, woher die Inhomogenität stammt, worauf uns der Tierarzt erklärte, dass es dafür eine Bandbreite von Möglichkeiten gäbe: so konnte es die Folge eines Traumas, ausgelöst durch einen Sturz oder Schlag sein, oder entstanden durch unzureichend Ernährung, weiter konnte auch ein gutartiger Knorpeltumor Auslöser sein, im schlimmsten Fall vielleicht sogar Knochenmarkskrebs oder eine andere bösartige Katzenkrankheit.

Das ganze Team drückte erstmal ganz fest die Daumen, dass entweder ein Sturz oder Schlag oder vielleicht auch eine Mangelernährung die Ursache für die Knochenveränderung ist und keine der lebensbedrohlichen Krankheiten. Die kleine Rissna sollte ab sofort auf Anraten des Tierarztes nicht klettern und springen, was bedeutete, dass sie vorerst auf einen Kratzbaum und einen Liegesessel verzichten musste. Dafür gab es einige bodennahe Schlaf- und Liegeplätze oder der Schoss der Pflegemama diente als Schlafplatz, die dann ein Auge drauf hatte, dass nicht runter gesprungen wurde. Die wirklich einschneidende Empfehlung des Tierarztes war allerdings auch den Kontakt zu den anderen Pflegekätzchen der Familie erst einmal auszuschließen, denn die kleine Maus durfte zwar viel laufen, aber nicht raufen und rackern. Hier schaffte ein Plüscheisbär vorerst Abhilfe, in den manchmal so richtig rein gebissen werden konnte, an den man sich dann aber auch schön ankuscheln durfte, ohne dass er etwas krumm nahm.

3 Wochen später stand ein weiterer Röntgentermin an. Bis dahin hiess es, viel mit den Menschen der Pflegefamilie kuscheln, sehr dosiert raufen und vor allem hoffen, dass sich der Zustand des Mittelfußknochens deutlich verbessern würde. Etwa nach 10- 14 Tagen konnte man schon am Gangbild des kleinen Tigermädchens erkennen, dass sich Ruhe und Geduld in ihrem Fall auszahlt. Sie belastete ihr Pfötchen nach und nach ganz normal und wir hatten allen Grund zu der Annahme, dass sich der Zustand des Knochens deutlich verbessert haben musste. Gespannt erwarteten wir den nächsten Termin zum Röntgen.

Und auch dieses Mal war das Glück eindeutig auf Rissnas Seite. Die „defekten“ Stellen im Knochen waren deutlich kleiner geworden, ein Defekt war sogar gar nicht mehr zu erkennen. Damit konnte auch eine bösartige Ursache so gut wie ausgeschlossen werden. Für Rissna bedeutete diese Nachricht natürlich, dass sie in Kürze mit Artgenossen zusammen treffen konnte und endlich das Spielen und Kuscheln mit ihresgleichen erleben durfte.

Die Tochter der Dame, die Rissna auf dem Parkplatz des Einkaufsmarktes gesichert hatte, hat die ganze Zeit engen Kontakt zu unserer Pflegestelle gehalten, da sie die kleine Tigerdame gerne zu sich nehmen wollte. Was dann auch so kam. Als Rissna etwa 12 Wochen alt war, konnte sie zu ihrer neuen Familie, die bereits mit einer Katzenlady und einer sehr katzenlieben Hündin lebte, ziehen. Und damit war das grosse Glück noch nicht perfekt: Anfang September wurde dann sogar noch eine der indischen Gottheiten, die sanfte rotgetigerte Kali in diesen tierlieben Haushalt aufgenommen.

Rissna, genieße Dein grosses Glück!

 

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